My Guardian Heartbreaker

Geburtsbericht


 

 04.06.2015

 

Nachdem Latheesa bereits seit Montag immer wieder heftige Wehen

hatte, spitzte sich die Situation heute am frühen Morgen so gegen 2 Uhr deutlich zu.

Sie kam an mein Bett und signalisierte mir sehr deutlich, dass es nun

losgeht.

Also, zogen wir mit Latheesa in ihre Wurfkiste.

Zu Anfang kamen die Wehen, die wir mit diversen Globulis, super

unterstützen konnten schön kräftig und in regelmäßigen Abständen.

Leider zeigte sich gegen 4 Uhr noch immer kein Welpe...und die Wehenstärke nahm auch deutlich, trotz unserer zahlreichen Bemühungen, an Intensität ab.

Latheesa mühte sich und mühte sich...aber es ging nichts...

So langsam wurde es Zeit sich mit dem Tierarzt telefonisch  in Verbindung zu setzten um weitere Vorgehensmöglichkeiten durchzusprechen.

Wir verabredeten uns um 5 Uhr in der Praxis.

Zu diesem Punkt bemerkten wir schon, dass Latheesa

so langsam an ihrem Kräfte Limit ankam.

Kaum aus dem Auto gestiegen platzte dann auch die Fruchtblase.

Zu unserem Entsetzten sahen wir, dass das Fruchtwasser grünlich aussah.

Leider ein absolutes Alarmsignal!

In der Praxis wurden gleich die Herztöne von Latheesa und dem Baby kontrolliert.

Zum Glück war noch alles in Ordnung....

Aber wie lange noch?

Der Wettlauf mit der Zeit hat begonnen!

Während der Tierarzt das tierärztliche Team zusammentrommelte

(es war jetzt ca 5.15) fuhren wir mit Latheesa nochmals nach

Hause...auch in der Hoffnung die Autofahrt würde die

Wehen wieder in Gang bringen können.

Aber es tat sich einfach nichts mehr.

Latheesa war zu diesem Zeitpunkt nur noch ein schmerzerfülltes

"Nervenbündel".

Immerhin schlief sie schon seit einigen Tagen wegen den Vor-

und Senkwehen nicht mehr allzu gut....

Um 6 Uhr waren wieder dann wieder in der Praxis zurück.

Hier wurde dann Latheesa sofort auf die OP vorbereitet, und wir

durften sie bis in den Operationssaal begleiten.

Nun begann die furchtbarste Zeit des Wartens.

Die Zeit verging einfach nicht und es geht einem natürlich allerlei unschönes durch den Kopf.

Gegen 7.15 durften wir dann endlich zu unserem Baby.

Hurra, es ist ein Junge mit einem stolzen Geburtsgewicht von 710g (!!!)

Mit viel Liebe und Tränen in den Augen konnten Julia und ich das Baby versorgen.

Da die Lunge von dem Baby nicht durch die natürlich Geburt das Fruchtwasser herausgequetscht bekommen hat, haben Kaiserschnitt-Babys oft ein wenig Startschwierigkeiten...

Aber das hatten wir ziemlich schnell im Griff.

Jetzt mussten wir aber noch auf Latheesa warten, die gerade noch zugenäht werden musste...

Wieder eine schlimme Zeit des Wartens und Bangen.

Man lauscht auf jedes noch so kleine Wort aus dem Op.

Geht alles gut? Kommt Latheesa auch durch?

Gegen 8.15 wurde dann endlich auch unsere arme, tapfere Maus Latheesa gebracht.

Welch eine Erlösung!

Jetzt durfte sie erstmals in Ruhe aufwachen und ihren kleinen Sohn kennenlernen. Dieser wartete schon mehr als sehnsüchtig und mit knurrendem Magen auf seine Mama.

Gegen 9.30 sind wir dann nach Hause gefahren.

 

Hier kommen die ersten Bilder unseres Prinzen:

In der Praxis, wenige Minuten alt.

Erster Trinkversuch.

Endlich daheim...

 

 

♥ Ich möchte meinen Bericht nicht beenden, ohne meinen großen Dank an dieTierarztpraxis Dr. Knecht in Rudersberg zu äußern!

Wieder einmal war ich bzw. meine Hündin bestens betreut!

 

Die Entscheidung für einen Kaiserschnitt fällt einem als Züchter nicht gerade leicht.

Aber...der Kleine hätte keine Chance mehr auf eine natürliche Geburt gehabt.

Während den Wehen hat er sich nämlich nicht auf den "Ausgang" hin vorgearbeitet, sondern in das andere Gebärmutterhorn. (Und das konnte ich so nicht ertasten.)

Somit lag er mit halbem Körper im rechten und mit der anderen Körperhälfte im linken Gebärmutterhorn...

Lediglich sein Schwänzchen war in der richtigen Position...

Der Kaiserschnitt hat Latheesa und ihrem Sohn das Leben gerettet!

Und wiedereinmal sieht man wie risikobehaftet eine Geburt sein kann...

Ich bin froh und dankbar für dieses Ende!